Türchen 21: Tonys Lieblings-Weihnachtsritual
Die Weihnachtstraditionen unterscheiden sich in Deutschland und England ein klein wenig. In Deutschland gibt es die Geschenke bereits am Heiligabend und in England erst am Morgen des 25. Dezember. Am Heiligabend kommt aber auch die ganze Familie zusammen und es wird gemeinsam gegessen. Inkl. des für Kontinentaleuropäer ungewöhnlichen „Christmaspudding“, der stundenlang vor sich hin kocht. Oder Plum Pudding, der wochenlang reift und am Tisch flambiert oder das Früchtebrot.
Es gibt noch ein paar Unterschiede: Es gibt am Heiligabend als Tischunterhaltung sog. „Christmas Cracker“ – wie große Knallbonbons, die man gegenseitig auseinanderzieht bis einer die Hälfte mit dem Gimmick oder Glückskeks Spruch gewonnen hat. Außerdem ist England das Land der Weihnachtskarten. Selbst heute werden noch pro Jahr eine Milliarde Weihnachtskarten innerhalb von Großbritannien verschickt (bei 55 Mio. Einwohnern). Man braucht im Haus schon alleine einen Kaminsims, damit man all die Karten aufstellen kann. Und es gibt natürlich einen Weihnachtsstrumpf, der am Kamin hängt und wo jedes Familienmitglied am nächsten Tag Süßigkeiten und kleine Geschenke findet. Und der Adventskranz steht nicht mit Kerzen auf dem Tisch, sondern wird (ohne Kerzen!) an die Haustür genagelt.
Aber egal wo ich als Kind Weihnachten auch feierte: der Morgen des 25. Dezembers war immer besonders: In Deutschland konnte ich endlich mit den Geschenken des Vorabends spielen und in England endlich auspacken. Also im Morgengrauen vor allen anderen der Familie aus dem Bett und auf zum Weihnachtsbaum / Kamin … um die Geschenke auszupacken.
Selbst heute mag ich den Morgen des 25. Dezember besonders gerne: Ein Morgen der in der Stadt viel ruhiger ist als an den normalen Tagen und mit Muße und einer Tasse Tee immer eine besondere Zeit …