Haben Sie in dieser Woche oder der letzten Woche die Mittagspause ausfallen lassen? Oder „nur mal schnell zwischendurch“ etwas an Ihrem Schreibtisch gegessen? Oder sogar überhaupt nichts gegessen – weil einfach keine Zeit war?
Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass Sie wenigstens an einem Tag in den letzen 10 Arbeitstagen keine Mittagspause hatten – was am Ende nicht nur keine Zeit spart, sondern Ihre Produktivität sogar extrem senkt.
Die Mittagspause auslassen (oder am Platz etwas herunterschlingen) ist schlecht für den Geist, schlecht für den Körper und also auch schlecht für die eigene Produktivität am Arbeitsplatz. Woher kommt das?
Zu wichtig, um den Arbeitsplatz zu verlassen?
Die meisten Menschen essen etwas um die Mittagszeit. Rund ein Drittel macht Pause und geht etwas Essen. Ein weiteres Drittel isst etwas am Arbeitsplatz und ein Drittel isst ab und zu etwas oder lässt die Mittagspause komplett ausfallen.
Die Wirklichkeit sieht sogar noch ein wenig schlimmer aus…
Die Erosion der Mittagspause ist ein Indiz für das Gefühl von zu viel Arbeitsstress und ein Indikator für schlechte Managementkultur. In vielen Unternehmen steht man durch Gruppenzwang und Managementerwartung oder dem Zeitgeist unter dem dauerhaften Druck, immer mehr arbeiten zu müssen. Länger arbeiten zu müssen. Möglichst wenig oder gar keine Pausen zu machen. Mehr Zeit an der Tastatur und weniger Schlaf. Alles, um vermeintlich produktiver zu sein – obwohl langfristig genau das Gegenteil damit erreicht wird.
Die Dividende einer Mittagspause
Mehr Energie: Der erste Grund, warum die Mittagspause gut für uns ist, ist weil wir Nahrung aufnehmen und damit wieder den Körper mit Energie versorgen. Sollte man nicht gerade fasten, dann fällt es uns leichter etwas um die Mittagszeit zu essen und danach weiter zu arbeiten, als irgendwann am Nachmittag alles Essbare vor lauter Hungergefühl wahllos in uns hineinzustopfen. Ein gesundes Mittagessen verhindert solche „Keks- und Schokoladenattacken“ am Nachmittag.
Mehr Kreativität: Man hat das Gefühl, ein wenig Zeit einzusparen, wenn man die Mittagspause am Arbeitsplatz verbringt, aber der Geist bekommt dabei keine Abwechslung. Kreativität und Innovation entstehen, wenn wir die Umgebung wechseln, etwas anderes sehen und erleben. Besonders wenn wir ein Stück Natur sehen. Einen Park, eine Wiese etc. Ohne Abstand zum Arbeitsplatz auch keine Aha-Momente später bei der Arbeit.
Wir tauschen für nur ein paar Minuten mehr Zeit am Arbeitsplatz die Chance ein, kreative Einfälle oder einen Durchbruch bei einer Arbeitsaufgabe in der Pause zu finden.
Vorbildfunktion Führungskraft
Als Führungskraft können Sie diesen Trend nur durch eigenes Vormachen umkehren. Seien Sie Vorbild. Machen Sie demonstrativ eine Mittagspause. Stellen Sie klar, dass Sie „richtige Pausen“ bei Ihren Mitarbeitern sehen wollen und machen Sie es vor. Irgendwann wird Ihr Team sich auch trauen und es Ihnen nachmachen.
Wenn Sie selbst zu der „keine Mittagspause Fraktion“ gehören: Hier kommt Ihre Herausforderung: Machen Sie heute Ihre Mittagspause nicht am Arbeitsplatz. Gehen Sie mit Freunden oder Kollegen essen. Oder essen Sie etwas auf einer Parkbank. Machen Sie danach einen Spaziergang im Park oder wenigstens eine Runde um den Block.
Das gibt Ihnen zum einen die Möglichkeit die erste Hälfte Ihres Arbeitstages zu reflektieren und zum anderen Energie und einen klaren Geist für den restlichen Tag.
In diesem Sinne also: Mahlzeit!
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