Wir alle erleben hin und wieder einmal Schwierigkeiten – manchmal sind sie direkte Folgen unserer Entscheidungen und Handlungen und manchmal passieren sie einfach, ohne dass wir etwas dafür können…Und wenn so was geschieht, ist es nicht mehr zu ändern; wir können allerdings versuchen, unsere Haltung und unsere Emotionen zu ändern, die wir so einer Situation beimessen.
Unser Gehirn verarbeitet unablässig Erfahrungen und Erlebnisse zu Informationseinheiten und legt sie wie auf einer Festplatte ab, um dann, wenn eine vergleichbare Situation eintritt, eine entsprechende gelernte Information und Antwort abzurufen und quasi vorzuformulieren.
Wie wäre es also, wenn wir versuchen würden, uns dahingehend umzupolen, dass wir auch in schwierigen Zeiten vor allem das Positive sehen?
Hier ein paar Tipps …
Was ist mein Fehler?
Nicht Fehler! Anteil oder Rolle ist hier die richtige Frage, die Sie sich stellen sollten. Es liegt ein großer Unterscheid zwischen diesen Bezeichnungen. Die eine erkennt Ihre Verantwortung für die bestehende Situation an, die andere ordnet schlicht nur Schuld zu. Wenn Sie sich nur auf diesen Anteil konzentrieren und sich nicht selbst mit Schuld überhäufen, können Sie besser mit der Situation umgehen – sie sehen sie sachlicher und können sie besser analysieren.
Was kann ich wie steuern oder verändern?
Wenn alles zu übermächtig wird und zu unübersichtlich, verlieren wir manchmal das Gefühl dafür, was wir tatsächlich ändern oder steuern können. Schauen Sie sich die Situation klar und offen an und suchen Sie nach den Stellschrauben, an denen Sie wirklich drehen können. Das macht einen klaren Kopf und versetzt sie in die Lage, konzentriert an einer Lösung zu arbeiten.
Was kann ich nicht steuern oder ändern?
Manchmal gibt es Dinge, die wir einfach nicht kontrollieren können. Andere Leute, der Lauf der Dinge, die sog. Sachzwänge, schlechtes Timing – nichts davon liegt oder lag in unserer Macht.
Nehmen Sie sich Zeit und blicken Sie auf Ihre Probleme, identifizieren sie diejenigen, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen, und dann verabschieden Sie sie einfach ganz freundlich!
Die Fähigkeit, zwischen dem zu unterscheiden, was Sie steuern und was Sie nicht steuern können lässt ihr Problem kleiner, handelbarer erscheinen und der Weg zur Lösung wird deutlicher.
Wie geht‘s mir?
Entscheidungen zu treffen, wenn man aufgewühlt und emotional in einem Ausnahmezustand ist, gehört zum Schwierigsten überhaupt. Anders gesagt: Akzeptieren wir doch, dass wir in so einem Moment nicht in der Lage sind, eine gute Entscheidung zu treffen, dass wir im Gegenteil mit hoher Wahrscheinlichkeit eine falsche treffen werden. Bringen Sie sich in einen besseren emotionalen Zustand, auf ein besseres Energielevel, und treffen Sie dann eine gute Entscheidung.
Was kann ich daraus lernen?
Wenn Sie nicht mehr hadern, nicht mehr fragen: „Warum passiert das gerade mir, gerade jetzt“, sondern dazu übergehen, aus einer schwierigen Situation lernen zu wollen, ist so ein unerwartetes Problem plötzlich wie eine Lektion, die uns am Ende vielleicht sogar glücklicher und erfolgreicher sein lässt.
Was kann ich tun?
Schreiben Sie Ihre Möglichkeiten auf, das Für und Wider, machen Sie eine Liste! Das hilft, den Überblick zu bekommen und bricht das Durcheinander im Kopf herunter auf klare Schritte. Es macht uns auch klar, und das ist im Grunde noch wichtiger, DASS wir überhaupt eine Wahl haben!
Viel Erfolg!
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Hallo Herr Graupner-Dietrich,
das ist wirklich ein schwieriges Thema, das Sie hier beschreiben – besonders für die Person, die das gerade erlebt. Es erfordert schon ein hohes Maß an Reflektion und Vertrauen, das „Gute“ in der Sache zu erkennen.
Ich höre seit mehreren Jahren den Guerilla- Podcast. Und besonders die Interviews finde ich spannend. Wenn man zwischen Worten hört, denn stellt man eine gewisse Struktur fest. Etwas salopp formuliert. Erst geht es der Person schlecht, dann geht es ihr gut – und mit ein paar Jahren Abstand ist die Person sogar dankbar dafür, dass ihr das Schlechte widerfahren ist, weil es ihr heute besser geht als vorher.
Das ist doch spannend und erinnert mich das Zitat des Philosophen Kierkegaards, der sinngemäß gesagt: vorwärts leben, rückwärts verstehen.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen noch eine angenehme Woche,
Viele Grüße aus Hildesheim
Christoph Teege
Schöner Artikel – herzlichen Dank dafür diesen detaillierten Leitfaden
Danke, Georg! Das freut uns.