Mark Forsters Buch “Do It Tomorrow” ist anders als alle anderen Zeitmanagement-Bücher. Vielleicht alleine deswegen, weil es den grundsätzlich „heiligen Kühen” des Zeitmanagements die Gültigkeit abspricht:
- Das Setzen von Prioritäten und
- Die Erstellung von To Do-Listen
Seine Gründe, warum wir Zeitmanagement brauchen, sind nachvollziehbar:
- Wir arbeiten ineffizient und unfokussiert
- Wir haben zu viele To Dos
- Wir haben nicht genug Zeit, alle To Dos zu erledigen
Die wirkliche Frage für jede Aufgabe ist seiner Meinung nach nicht: „Welche Priorität hat diese Aufgabe?“, sondern die Frage: „Sollte ich das überhaupt tun?“
Es gibt keine Priorität mehr, sondern die Frage von „machen“ oder „nicht machen“.
Sollte ich diese Aufgaben überhaupt erledigen?
Wenn man sich die eigene Liste der Aufgaben mit niedriger Priorität ansieht, dann versteht man instinktiv, was Mark Forster meint. Wenn die Aufgabe eine niedrige Priorität hat, dann stellt sich die Frage, warum Sie diese überhaupt erledigen sollten?!
Auf knapp 200 Seiten erläutert er seine insgesamt acht Konzepte und danach erläutert er die Anwendung dieser Prinzipien mit kurzen Hinweisen, die dann mit Übungen und Testfragen ergänzt werden.
Die acht Prinzipien des Zeitmanagement nach Mark Foster:
- Eine klare Vorstellung: Was will ich erreichen?
Was will ich nicht tun? - Eine Sache auf einmal: Konzentration auf die vor einem liegende Aufgabe!
- Wenig und oft: Kleine Schübe von Aktionen bei einer Aufgabe statt stundenlanges Abmühen.
- Die eigenen Grenzen definieren – klar festgelegte Arbeitsbereiche und –zeiten.
- Geschlossene Listen: Aufgabenlisten, die für den heutigen Tag nicht erweitert werden können
- Zufällige Faktoren unterbinden – die Zahl der Störungen reduzieren
- Verpflichtung statt nur Interesse – welche Sachen will ich wirklich ernsthaft machen?
- Ein System, mit dem man die Prinzipien umsetzen kann
Am Ende jedes Kapitels wird nach jedem Test oder jeder Übung klar, dass uns nicht ein System alleine helfen wird, ein besseres Aufgabenmanagement zu erreichen, sondern dass wir selbst der Schlüssel zum Erfolg sind. Oder eben das größte Hindernis bei der Umsetzung.
Ein interessantes Buch zur Aufdeckung der eigenen Schwachstellen und alleine die Erfindung der „geschlossenen Listen“ – also alles, was heute nicht auf dem Plan stand, möglichst an einem anderem Tag zu erledigen – macht das Buch lesenswert. Hier bei Amazon bestellen.
Hallo Herr Owen,
ein sehr schöner Artikel. Gefällt mir. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, aber Prinzipien kommen mir doch alle bekannt vor.
Nach meiner Meinung ist die wichtigste Voraussetzung, um die Prinzipien umzusetzen, ist die Eigenschaft, Stille und Ruhe aushalten zu können. Wie meine ich das? Na ja, ich beobachte die Menschen und stelle fest, dass viele nicht mal 5min still sitzen und diesem Drang „etwas tun zu müssen“ nicht widerstehen können. Das führt leider dazu, dass man ständig beschäftigt ist, unkonzentriert arbeitet und den Blick für seine Ziele verliert.
Gruß
Christoph Teege
Hallo Herr Teege,
ja, das stimmt. Ruhe und Überlegung sind zwei wesentliche Dinge, die in der Zeit von Push-Nachrichten auf dem Handy und endlosen twitter und facebook Updates viel zu oft zu kurz kommt. Weniger ist meistens mehr – obwohl ich da auch so meine Schwierigkeiten damit habe … Danke fürs Lesen und Grüße nach Hildesheim sendet
Anthony-James Owen