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Wieso Dell mit ihren Emails die eigene Marke beschädigt …

von | 8. März 11 | Email-Newsletter, Internet, Kundenbindung, Marketing, Rabatte

Mehrfach die Woche schreibt mir Dell eine Email. Und als einer der größten Technologieanbieter weltweit gibt es sicher eine Menge zu erzählen: Geschichten zur Entwicklung der Produkte, was man mit Dell machen kann, warum man Dell wählen sollte oder was Kunden für tolle Erlebnisse mit Dell haben.

Steht das im Newsletter von Dell? Oder irgendetwas, was mich als Kunde von Dell interessiert? Oder meinen Kauf aufwertet? Oder die Produkte? Nicht wirklich.

Vielleicht bin ich ja im falschen Verteiler, denn Dell schickt mir ausschließlich Emails mit Produktnachlässen. Jedes(!) Produkt in den Emails ist rabattiert. Nicht ab und zu. Sondern immer. Das schwächt die Produkte und die Marke erheblich.

Rabatte beschädigen die Marke von Dell

Dell-Produkte scheinen ja nach Meinung der Firma nicht wirklich das wert zu sein, was normalerweise verlangt wird. Sondern immer weniger. Wenn man immer seine Produkte verschleudert und rabattiert, dann ist das Angebot folgerichtig gefühlt weniger wert. Ist also der Vostro 3500 nun 619 Euro wert oder doch nur die 499 Euro wie in in der Email angepriesen?

Diese Vorgehensweise macht die Marke langfristig weniger wert.

Apple vs. Dell

Wenn man z.B. Apple und Dell miteinander vergleicht, merkt man sofort, dass Apple keine Rabatte gibt.

Das Produkt von Apple ist seinen Preis wert und kostet überall exakt das gleiche. Apple-Produkte und die Marke sind wohl wertvoller.

Spricht man bei Apple über Nachlässe? Was liest man auf der Apple Website? Alles mögliche. Aber nichts von Preisnachlässen.

Dell braucht seine Produkte nicht zu verstecken. Aber die dauerhaften Rabatt-Promotions machen mit jeder Aussendung die Marke schwächer und schwächer. Macht das „Verramschen“ von Produkten diese attraktiver? Wenn man Rabatte gibt, dann sollte es immer irgendeinen Grund dafür geben. (z.B. „Sie zahlen weniger, weil Sie bereits Kunde sind…“, Winterschlussverkauf etc.)

Dell ist damit nicht allein: Wo geben wir Rabatte in unseren Angeboten? Oder im Gespräch beim Kunden? Ohne Not?

P.S.: Und nicht dass jemand denkt, Apple wäre perfekt und unfehlbar. Nur bei der Preispolitik und beim „Haben-Wollen“-Faktor ist Apple den anderen IT-Unternehmen Jahre voraus.

PPS: Ich habe weder einen Apple-Computer oder ein iPhone im Moment. Ich schreibe das auf meinem Lenovo-Laptop. An meinem Dell-Bildschirm… 😉

Kommentare

5 Kommentare

  1. Ich stimme dem Geschriebenen zu weiten Teilen zu; möchte aber zu bedenken geben, dass die Vorgehensweise von Dell womöglich nur auf dem „geiz ist geil“ Markt bezogen ist… Ich hoffe zumindest, daß die Dell-Strategen dies auch bewusst so betreiben, ansonsten kann ich eine derartige „newsletter-politik“ ebenso wenig nachvollziehen.

    smack
    weg
    f

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    • Hallo Frank,

      das ist ja der Unterschied zwischen MediaMarkt und Amazon und einem Hersteller. Der Händler mag ja alles billig verkaufen (wenn er darf), doch gerade als Hersteller ist man der erste Wächter über die Marke des Unternehmens.

      Anthony

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  2. Hallo Anthony,
    das habe ich wohl verstanden… aber vielleicht gehört es ja zur verwirrenden Strategie von Dell, dass die Marke womöglich auch in anderen Kundensegmenten greifen soll, auch wenn dies womöglich die ursprüngliche Positionierung in Frage stellt…. So etwas ist ja nicht statisch… Ein Unternehmen positioniert sich aus meiner Erfahrung wenn nicht tagtäglich so doch „immer wieder“ neu…

    Frank

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  3. ps.: die Frage lautete doch „Wieso…. ?“

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  4. Hallo Frank,

    natürlich kann man davon ausgehen, dass DELL weiß, was und wie man es tut. Der eine Aspekt ist die unbestrittene Wirksamkeit von Email-Angeboten – da man bei DELL sicherlich alles auswertet und messen kann – und damit mit jeder Aussendung neue Bestellungen bekommt. Und Angebote sind ja nichts Schlechtes. Aber nur Angebote sind in der Kommunikation auf Dauer ermüdend …

    Wieso? Selbst wenn alles so ist, ist die Antwort kurzfristig „Mehr Umsatz“ und langfristig „weniger Markenwert“. Und mir fällt so gut wie kein DELL Produkt ein, dass die Welt unbedingt haben will. Leider.

    Anthony

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