Ist es nicht so, dass wir uns manchmal lieber vor dem Schreiben eines Angebots drücken würden? Oder erst im letzten Moment damit fertig werden? Dabei ist es egal, ob es um einen Pitch geht oder „nur“ um die Beantwortung einer Kundenanfrage.
Hier sind ein paar Tipps, die Ihnen das Erstellen eines Angebots etwas erleichtern können!
1. Warten Sie nicht bis zur letzten Minute
Es gibt immer Gründe, mit dem Angebot noch nicht loszulegen; meist sind es die zahlenden Kunden, die natürlich zuerst bedient werden müssen. Oft ist es aber auch nur ein ganz kleiner Schritt hin zur Aufschieberitis…
Es ist meist der Wunsch nach dem großen Wurf, der uns zögern lässt zu beginnen, daher unser Tipp:
Zerlegen Sie das Angebot in Abschnitte, und ganz wichtig: Fangen Sie an! Es muss am Beginn nicht perfekt sein, was Sie zu Papier bringen, und schon gar nicht bis zum letzten Komma durchkalkuliert. Wichtig ist, dass Sie anfangen! Und weitermachen … und nicht warten, bis die Deadline zuschlägt.
2. Starten Sie mit einer Strategie
Auch wenn Sie Punkt 1 bedenken heißt das nicht, dass Sie einfach so loslegen sollten; eine Strategie im Kopf zu haben hilft ungemein, wenn es dann an’s Ausformulieren des Angebots geht.
Überlegen Sie sich, was Ihr Ziel bei diesem Prozess ist. Kundengewinnung? Schön und gut, das liegt auf der Hand, aber das ist noch keine Business Strategie!
Also: Wollen Sie ausführen, dass Sie eine größere Aufgabe bewältigen können als bisher? Beweisen, dass Sie sich in einem bisher fremden Marktumfeld sicher bewegen verstehen können?
Denken Sie auch an den Leser oder besser: an die Leser, denn selten wird nur einer draufschauen. Für was sind diese zuständig? Marketing? Budgetfragen? Womit können Sie dienen? Welches Problem auf Nachfrager-Seite können Sie lösen?
3. Sprache und Grammatik
Projekt kopieren, Unterprojekte ebenfalls, Namen neu vergeben, Bezeichnungen und Zahlen aktualisieren, abspeichern … so einfach sollten Sie es sich nicht machen, auch wenn uns die Systeme heute dazu verführen und man so immens Zeit sparen kann. Wenn Sie aber so arbeiten wollen, dann passen Sie die Sprache der Branche und den Gepflogenheiten des Interessenten an … in der IT redet man anders als unter freischaffenden Künstlern. Ihre Sprache und Ihre Argumente müssen überzeugend sein, spezifisch und begründet.
Und dann Rechtschreibung und Grammatik! Bei einem Bewerbungsanschreiben lassen Sie auch Freunde oder Familie drüber lesen, warum sollte das bei einem Angebot, in dem es möglicherweise um eine jahrelange Zusammenarbeit geht, anders sein?
4. Und immer an die Leser denken…
Erinnern Sie sich an die Nachmittage bei Freunden, wenn man vor dem Rechner sitzt, um „ein paar“ Urlaubsfotos zu gucken? Noch besser: auf dem Smartphone, weil die Bilder ja nach 6 Wochen noch immer nicht in der Cloud liegen… Spätestens nach Bild Nr. 300 reicht es Ihnen, und die ganzen 0:26 min.-Videoschnipsel von Paula und Leon am Strand … naja…
Viele Agenturen agieren genauso: Sie füllen Seiten mit Case Studies und mit Berichten über die Firma, über diesen und jenen Award, über Auszeichnungen und Lebensläufe .. .bis es zu viel wird.
Widerstehen Sie an dieser Stelle dem Drang, viel über sich selbst zu erzählen … bleiben Sie beim Leser und seinen Bedarfen.
5. „D-Englisch“ und Abkürzungen
Viele fühlen sich gedrängt, im Branchen- oder Firmenjargon zu sprechen und zu schreiben. Weil das ja „in“ ist, weil man nur dann ernst genommen wird als Anbieter; und dann die ganzen Anglizismen und Abkürzungen, die sicher in manchen Branchen kaum zu vermeiden sind…
Aber versuchen Sie, die Bezeichnungen (auch) in Deutsch auszuführen und Abkürzungen im Zweifel zu erklären.
Angebotserstellung bedeutet nichts anderes als möglicher Geld-Fluss in der Zukunft; denken Sie daran, wenn Sie mal wieder in der (glücklichen) Lage sind, eines schreiben zu dürfen.
Viel Erfolg dabei!
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